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Nun war ich ja gestern Abend bei einer Informationsveranstaltung der CDU im tiefen Südosten von Hessen. 

Nachdem sich das dort Gehörte gesetzt hat, muss ich das hier noch mal thematisieren. 

Die Veranstaltung drehte sich um die Themen Landwirtschaft, Jagd und Forst. 
Rede und Antwort standen der entsprechende hessische CDU-Staatsminister und zwei Direktkandidaten der Region. 

Der Ansatz des Staatsministers, zuerst "mit den Betroffenen reden zu wollen, um dann qualifizierte Maßnahmen treffen" zu können, hörte sich ja ganz gut an. 

Auch ich bin ein Freund davon, die konkreten Wünsche und Anliegen der Bürger umzusetzen zu versuchen. 

Mehr und mehr wurde in der anschließenden Diskussionsrunde jedoch deutlich, dass genau das, die Wünsche und Anliegen der Bürger umzusetzen, in den vergangenen 15 Monaten in Hessen größtenteils ausgeblieben ist. 

Die Fragen der zahlreichen Landwirte und Jäger waren detailliert. 

Es wurde beispielsweise nachgefragt, warum die Hegegemeinschaft in Hessen nicht mehr Kompetenzen und einen größeren Handlungsspielraum bekommen hatte - so wie vor der Wahl bereits versprochen. 

Es wurde auch mehrfach nach dem Wolf und dem zukünftigen Umgang mit ihm gefragt. 
Die Antworten hier erschienen mir äußerst lapidar. Die Not des Bauern, welcher die Frage gestellt hatte, schien nicht zu interessieren. 

Auch die Frage eines Geflügel-Bauern, der seine Sorge über die Auswirkungen des Mercosur-Abkommens äußerte, wurde fast schon niederschmetternd beantwortet: 
"Im Wahlprogramm stünde nichts über eine Abschaffung dieses Abkommens, weil man es nicht abschaffen will." 
Die CDU stünde für die freie Wirtschaft und man hätte die Situation der heimischen Landwirtschaft lange diskutiert. 
Man wäre zu dem Schluss gekommen, dass man von politischer Seite eben alles tun müsse, um negative Auswirkungen auf den heimischen Lebensmittelmarkt zu verhindert. 
Hört sich in meinen Ohren doch verdächtig nach neuen Subventionen an, oder? 

Besonders hitzig wurde es, als um die CO2-Bepreisung ging. 
Diese wird ja ab 2027 auf Fahren und Wohnen ausgeweitet und so wird ihr niemand der in Europa lebt, mehr entkommen können. 
Die CDU hat dies im Parlament mit hindurch gewunken. 

Die Antworten hier waren alles andere als souverän. 
Wieder wurde der freie Markt beschworen und die Szenarien, welche seit ein paar Tagen durch die Presse geistern, und in denen von einem Preissprung beim Sprit von bis zu 45 Cent zum Jahreswechsel 2026/2027 geschrieben wird, wurden als schlimmstes aber kaum zu erwartendes Ereignis beschrieben. 

Ein Landwirt bat darum, das belgische Modell zu überdenken, demzufolge Mitarbeiter in der Landwirtschaft mit einem Lohn bis zu 5000 Euro monatlich steuerfrei gestellt seien. 
Leider wurde gerade dieser interessante Punkt direkt verworfen und beinahe schon ins Lächerliche gezogen.

Alles in allem sind die Sorgen der Landwirte umfangreich, sie wiegen schwer und sind mitunter existenzbedrohend. 

Die Antworten der Verantwortlichen waren zu einem großen Teil lapidar und wenig hilfreich. 

Dem ein oder anderen blieb das Klatschen quasi im Halse stecken. 

Für die AfD nehme ich mit: 
- Die Jäger sorgen sich wegen des Waffenrechts. Außerdem wünschen sie sich mehr Kompetenzen als Hegegemeinschaft. 

- Die Landwirtschaft wünscht sich eine Regelung, die ihnen einen bevorzugten und leichteren Zugriff auf vererbte und dann zum Kauf angebotene landwirtschaftliche Fläche sichert. 

- Sie brauchen Planungssicherheit bezüglich investierter Gelder. 

- Sie benötigen Schutz vor dem Wolf und anderen invasiven Arten, zum Beispiel dem Biber und dem Kormoran. 

- Die Berichtspflichten und die bürokratischen Gängelungen müssen abgebaut werden. 

- Bauern müssen wieder in die Lage versetzt werden, mit ihrer Hände Arbeit Geld zu verdienen. 

Natürlich wurde auch die AfD wieder verteufelt. 
Und es fiel auch der Satz, dass der ein oder andere im Saal wahrscheinlich AfD wählen wird, und dass das ja nichts bringen wird. 
Einen Politikwechsel gäbe es nur mit der CDU. 

Ich sah mich im Saal um ... wenn Applaus ein Zustimmungs-Kriterium ist, dann sind "der ein oder andere" doch ziemlich viele. 

Abschließend war es einem Landwirt am wichtigsten, anzumerken, dass die jungen Direktkandidaten doch zusichern sollten, dass es in einer Schwarz-Grünen Bundesregierung zumindest keinen grünen Landwirtschaftsminister geben solle ... woraufhin versichert wurde, die Grünen sollten keine wichtigen Ministerien erhalten. 

Ich grummelte daraufhin: 
Nicht Inneres, nicht Äußeres, nicht Justiz, nicht Bildung, nicht Wirtschaft, nicht Finanzen ... 
Ein junger Zuschauer drehte sich zu mir um und nickte lachend. 

Fazit: 
Politik im Sinne der Bürger ist genau der richtige Ansatz. 
Und gerade wenn die Bürger sich äußern, dann hat man diesen Ansatz aufzugreifen und ihn nicht wegzubügeln. 

Bei der AfD sollen Bauern in die Situation gebracht werden, ohne Subventionen Geld verdienen zu können. 
Jäger müssten keine Sorge um ihre Waffen haben. 
Und die CO2 Bepreisung würde eine Kanzlerin Alice Weidel am ersten Tag ihrer Kanzlerschaft ersatzlos streichen. 

Also: Nur AfD - es ist Zeit.

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